Derzeit gibt es in Wien so viele Gruppen, die in Gemeinschaft planen und bauen wie noch nie. Doch welche Ideen stecken eigentlich hinter den Namen wie Gleis21, Bikes and Rails, Que[e]rbeet oder Seeparq? Wen suchen sie? Wie bauen sie? Wie wollen sie wohnen und arbeiten? In Ergänzung zum Baugemeinschaftsforum am 7.10. lädt die Initiative für gemeinschaftliches Bauen und Wohnen heute zur Arbeitsstunde Baugemeinschaft und heißt Akteure des urbanize! Festivals willkommen, um weiter zu denken und zu arbeiten.
Bikes and Rails errichtet im Sonnwendviertel das erste Neubau-Projekt im habiTAT, dem Mietshäusersyndikat in Österreich. Das ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltige Projekt mit 18 Wohnungen, günstigen Gewerberäumen und Gemeinschaftsflächen will mit einem solidarischen Finanzierungsmodell erkunden, wie selbstorganisierter Wohnbau ohne individuelle Eigenmittel gelingen kann. Im Info-Salon berichten Mitglieder von BnR über den Stand der Dinge und Möglichkeiten, sich am Gelingen des Projekts zu beteiligen.
Selbstorganisation im Wohnbau gewinnt international an Relevanz als zukunftsgerichtete Alternative gegen die Wohnungskrise. In Österreich versucht die WoGen der Genossenschaftsidee neues Leben einzuhauchen. Das Mietshäusersyndikat ist hierzulande mit dem habiTAT vertreten, während das Mietshäusersyndikat in Deutschland sein Spektrum gerade von einzelnen Hausprojekten in Richtung Neubau in Stadtentwicklungsgebieten erweitert. In Zürich entstehen zunehmend größere Projekte wie das preisgekrönte "mehr als wohnen", das sich als Zukunftslabor für die Stadt versteht. Wieviel Innovation steckt in diesen Ansätzen? Kann es gelingen, mit selbstorganisierten Projekten zu einer Demokratisierung der Stadtplanung beizutragen und gleichzeitig ein Gegenmodell zum gewinnorientierten Wohnbau aufzubauen? In welchem Verhältnis stehen die Projekte zur offiziellen (Wohnbau-)Politik in den Städten? Und wieviel Potential auf demokratische Erneuerung steckt eigentlich in Architektur und Stadtentwicklung? English version on subpage!